Heute vor genau 22 Jahren wurden vier entführte Verkehrsflugzeuge zu gefährlichen Waffen. Niemand wird diese Bilder jemals vergessen, die am 11. September 2001 die Welt in Atem hielten. Eine Boeing 767 stürzte in den nördlichen Turm des World Trade Centers von New York, und etwa 18 Minuten später schlug eine weitere Boeing 767 in den südlichen Turm ein. Kurz danach stürzte ein weiteres Flugzeug in das Pentagon in Washington. In der Nähe von Pittsburgh stürzte ein viertes entführtes Flugzeug ab, dessen Ziel wahrscheinlich das Weiße Haus war. 2.750 Menschen starben durch die Anschläge auf das World Trade Center, und 147 Menschen kamen in den Flugzeugen ums Leben. Im Pentagon starben 184 Opfer und 40 Menschen wurden Opfer des Absturzes in Pennsylvania.
Als um 8.45 Uhr das erste Flugzeug in den Nordturm des World Trade Centers stürzte, ging man zunächst von einem Unfall aus. Nachdem wenig später ein weiteres Flugzeug in den Südturm raste, war klar, dass es sich nur um einen Terroranschlag handeln konnte.
Um 10.05 Uhr stürzte in New York der südliche Turm des Centers ein. Etwa zwanzig Minuten später fiel auch der nördliche Turm in sich zusammen. Hinzu kam der Einsturz zahlreicher Nebengebäude und Manhattan wurde für lange Zeit von einer dicken Rauchwolke überzogen.
Der damalige Präsident George W. Bush hielt sich zum Zeitpunkt des Terroranschlages in Florida auf. Er sprach von einer „nationalen Tragödie“.
Unmittelbar danach befanden sich die USA in einem Schockzustand, da der Terroranschlag der erste militärische Angriff auf die kontinentale USA seit 1847 war.
Bei der sofort eingeleiteten Suche nach den Hintermännern des Terroranschlags stellte sich schnell heraus, dass es sich bei den Attentätern um radikale Islamisten handeln musste. Der Verdacht fiel bald auf den Islamisten Osama bin Laden. Ihm traute man zu, logistisch und finanziell in der Lage zu sein, einen derartigen Terroranschlag zu organisieren. Die insgesamt 19 Flugzeugentführer reisten alle mit gültigen Ausweisen in die Vereinigten Staaten ein und verhielten sich bis zum Terroranschlag unauffällig. Einige von ihnen nahmen Flugstunden.
Der Anschlag vom 11. September 2001 führte zu massiven Veränderungen in der US-Politik und der amerikanischen Gesellschaft. Die gesamte westliche Welt rückte enger zusammen. Bereits am nächsten Tag verabschiedete der UN-Sicherheitsrat eine Resolution und verurteilte die Anschläge als „Bedrohung für den Weltfrieden“. Erstmals in ihrer Geschichte wurde von der NATO der Bündnisfall ausgerufen. Die NATO sah den bewaffneten Angriff gegen einen der Bündnispartner als einen Angriff gegen alle an. Der damalige Bundeskanzler Gerhard Schröder sicherte US-Präsident Bush die „uneingeschränkte Solidarität“ der Bundesrepublik Deutschland zu.
Bush kündigte vor der Presse an, die Schuldigen zur Verantwortung heranzuziehen. Die USA begannen mit der Operation „Enduring Freedom“ mit einem weltweiten Kampf gegen den Terrorismus. Osama bin Laden sollte gefasst und die Taliban gestürzt werden. Am 7. Oktober 2001 begann die Invasion in Afghanistan und im Dezember 2001 konnten die Taliban entmachtet werden. Osama bin Laden wurde jedoch noch zehn Jahre lang der am meisten gesuchte Mann der Welt. Er wurde am 2. Mai 2011 von einem Sonderkommando der US Navy Seals in der pakistanischen Stadt Abbottabat erschossen.
Nach dem Terroranschlag vom 11. September 2001 wurden auch in Deutschland eine Reihe von Sicherheitsgesetzen erlassen. Verabschiedet wurden unter anderem zwei Sicherheitspakete zur Bekämpfung des Terrorismus. Einige dieser Gesetze, wie die Vorratsdatenspeicherung und das Luftsicherheitsgesetz, wurden vom Bundesverfassungsgericht in der ursprünglichen Form für verfassungswidrig erklärt.